1861 wurde vom Schulvorstand beschlossen, auf Grund der hohen Schülerzahlen einen Schulneubau zu errichten. Dieses wurde mit dem Schulgebäude dem heutigen Rathaus in der Karl-Marx-Straße am 13. Mai 1862 eingeweiht.
Im Dezember 1890 hatte Hartha 827 schulpflichtige Kinder, 1901 waren es bereits 1011. Das anwachsen der Schülerzahlen führte dazu, dass die 1862 gebaute Schule den Anforderungen des modernen Schulwesens in Sachsen nicht mehr gerecht werden konnte und man ging an die Planung einer größeren Schule, der heutigen Pestalozzi-Schule.
Am 2. Mai 1898 fasste der Schulvorstand den Beschluss zum Bau eines neuen Schulhauses. Der Leipziger Architekt Theodor Hülßner erhält den Auftrag einen Schulneubau zu
entwerfen, der den neuen Schulverordnungen in Sachsen entspricht. Am 11.April 1901 beginnen die Erdarbeiten und am 17. November 1902 beginnt der Unterricht. Es war zu dieser Zeit der
größte Schulneubau im damaligen Kreis Döbeln und im Freistaat Sachsen.
Nach der Einführung des Sächsischen Schulgesetzes im Jahr 1992 wurden die beiden im Schulgebäude ansässigen damaligen „ Polytechnischen Oberschulen" aufgelöst und im Zuge der Umstrukturierung erhielten die Grundschule als auch die Mittelschule den Namen „Pestalozzi".
Die parkähnlichen Anlagen im Schulgelände bieten ideale Aufenthalts- und Lernbedingungen im Zentrum der Stadt Hartha. Mit einem derartig ehrwürdigen Schulgebäude bzw. -gelände kann kaum eine Mittelschule im weiteren Umkreis aufwarten.
Nach der Wende hat die Stadt Hartha die Außenfassade rekonstruiert und mit neuen Fenstern versehen. Gleichzeitig erfolgte die Modernisierung der Fachkabinette und der Sanitären Einrichtungen.
Im Jahr 2001 hat der
Schulträger das Treppenhaus und die Gänge vorgerichtet, 2005 entstanden ein Schulclub, ein Spielzimmer und Proberäume für Arbeitsgemeinschaften und im Jahr 2008 hat die Stadt Hartha das
Biologiekabinett, Kunstkabinett, das Musikzimmer, das Deutschzimmer, das Mathekabinett und den Speiseraum vorgerichtet und mit neuen Möbeln und ausgestattet.
Seit Oktober 2007 steht der Mittelschule die neue Turnhalle „HarthArena" zur Nutzung zur Verfügung.
Im Schuljahr 2007/2008 entstand ein neues Computerkabinett und ein Raum für die Aquarien- und Terrarienarbeitsgemeinschaft im Rahmen des Ganztagsangebotes wurde eingerichtet.
2011/2012 richteten wir mit Unterstützung der Stadt Hartha neue Werkräume im Keller unserer Schule ein. Damit war der Umzug von der Richard-Wagner Straße vollzogen.
Zum Beginn des Schuljahres 2012/2013 bezogen die Lehrer ihr neues Lehrerzimmer und die Schüler gestalteten in Eigeninitiative das Schülercafé.
Am 16. Juni 2012 lernten die ersten Schüler im grünen Klassenzimmer.
Mit Unterstützung der FAA Bildungsgesellschaft Südost gGmbH Döbeln renovierten Schüler im Berufsfeld Farbe und Raum die Zimmer 6, 16 und 28. Das geschah im November 2013.
Im Oktober 2014 fiel der Startschuss zur Erneuerung des Turnhallendaches.
2014 malerten Schüler den Flur der 2. Etage neu, im Schuljahr 2015 folgte eine Erneuerung des Erdgeschosses und 2016 wurde die 1. Etage neu gemalert. Im September 2018 begannen die
Umbauarbeiten am Schulgebäude. Begonnen wurde mit Keller und Dachgeschoss, in welchem Hort bzw. Kunst- und Musikzimmer eingerichtet werden. Im Oktober wurde der Hausmeisterschuppen
abgerissen und mit modernem Material in historischer Optik wieder aufgebaut. Im Februar 2019 begannen im Erdgeschoss links die Umbauarbeiten für neue Klassenzimmer und das
Physikzimmer. Diese wurden im Frühjahr 2019 fertiggestellt. Als nächstes folgte die 2. Etage. In den Sommerferien wurde der Rohbau für das Verbindungsstück des alten Hausmeisterschuppens
fertiggestellt. Seit dem Schuljahr 2019/20 stehen nun auch interaktive Tafeln zur Verfügung . Ein Fahrstuhl wurde angebaut und im Herbst 2020 zog der Hort in seine neuen Räume ein. Seit
dem Herbst 2020 wird nun auch der Mittelbau renoviert und modernisiert.
2021 wurde der Hortbereich mit Speisesaal eröffnet. März 2022 wurde ein neuer dreistöckiger Anbau begonnen, der später gemeinsam von Grund-/ und Oberschule genutzt werden kann. Im Februar 2023 wurde der Anbau zur Nutzung freigegeben.
Im Herbst 2023 wurden in Gemeinschaftsarbeit von Schülern und Lehrern die WC`s neu gestaltet und alle Räume bekamen ein neues Schließsystem.
Seit Dezember 2023 wird die Außenfassade der Schule restauriert.
Johann Heinrich Pestalozzi wurde am 12. Januar 1746 in Zürich geboren und gilt als einer der bedeutendsten Pädagogen der Geschichte. Sein Lebenswerk war der Bildung und Erziehung gewidmet, wobei er eine ganzheitliche Förderung von Kopf, Herz und Hand propagierte. Sein Ansatz beruhte auf der Überzeugung, dass Kinder nicht nur Wissen aus Büchern aufnehmen, sondern durch eigenes Erleben, Handeln und Forschen lernen sollten.
Obwohl Pestalozzi ursprünglich Rechtswissenschaften und Philosophie studierte, wandte er sich schon früh der Bildung benachteiligter Kinder zu. 1769 heiratete er gegen den Willen seiner Eltern Anna Schulthess. In den folgenden Jahren widmete er sich verschiedenen pädagogischen Projekten. Er lebte von 1769 bis 1771 in Mülligen und gründete 1774 eine Schule für arme Kinder in Stans.
Mit seinem Roman Lienhard und Gertrud, den er zwischen 1781 und 1787 veröffentlichte, wurde Pestalozzi europaweit bekannt. Die Französische Nationalversammlung erkannte seine Verdienste an und verlieh ihm 1792 das Französische Ehrenbürgerrecht. 1805 gründete er die berühmte Pestalozzi-Schule in Yverdon, die seine pädagogischen Prinzipien praktisch umsetzte und zahlreiche Bildungskonzepte weltweit beeinflusste.
Seine wichtigsten Werke, darunter Wie Gertrud ihre Kinder lehrt (1801) und das Elementarwerk (1803–1805), legten den Grundstein für die moderne Pädagogik. Pestalozzi setzte sich Zeit seines Lebens für eine Bildung für alle ein, insbesondere für benachteiligte Kinder. Seine Erziehungsmethoden basierten auf Liebe, Fürsorge und dem praktischen Lernen durch Erfahrung.
Johann Heinrich Pestalozzi starb am 17. Februar 1827 in Brugg. Sein Vermächtnis prägt bis heute die Pädagogik, und seine Ideen finden sich in vielen modernen Lehrmethoden wieder. Seine Überzeugung, dass „Erziehung Liebe in Handlung“ sei, macht ihn zu einem der bedeutendsten Bildungspioniere aller Zeiten.